Inhaltsverzeichnis
Es gibt unzählige Websites, Bücher und
Zeitschriften, wo Marathongurus ihre Tipps verteilen, wie man erfolgreich
und in einer Superzeit einen Marathon bewältigen kann.
Dabei verlieren diese "Gurus" den Blick auf die eigentlichen
fundamentale Bedürfnisse eines echten Einsteigers.
Aus
diesem Grund haben wir einen ganz normalen Menschen wie Du und Ich gebeten
seine Erlebnisse, Erkenntnisse und Ratschläge auf seinem knapp
zweijährigen Weg vom absoluten Unsportler zum erfolgreichen Finisher des
Berlin-Marathons 1999 zu schildern.
Thomas Schmidtkonz überwand die Ziellinie nach 4:08 fröhlich, frisch
und glücklich, ohne, dass er von den Strapazen der zurückliegenden 42,195
km gekennzeichnet war.
Hinter ihm lag kein scharfes Training und seine Ernährungsgewohnheiten
waren auch ganz normal.
Hätte ihm zwei Jahre vorher jemand prophezeit er würde mal einen
Marathon laufen, hätte er ihm schlicht und einfach den Vogel gezeigt...
Er möchte an dieser Stelle an alle die werdenden Läufer seine Tipps
geben, die erst mit dem Gedanken spielen einen Marathon zu laufen und
vielleicht noch gar nicht gelaufen sind.
Seine Zielgruppe sind diejenigen für die das Durchkommen wichtiger ist,
als eine Zeit unter 3:45.
Für die anderen Läufer, die einen Marathon ohnehin schon locker unter
3:45 laufen, wird es hier nicht viel neues geben.
Trotzdem möchten wir gerade sie bitten Ihre Tipps
und Anregungen uns zuzusenden... |
Tipps von Thomas Schmidtkonz
:-) Also hätte ich schon früher gewusst, wie einfach es
ist, einen Marathon zu laufen und dazu noch wie viel Spaß das macht,
zusammen mit der Weltelite vor einer Million Zuschauer zu laufen,
ja dann hätte ich das schon früher als knapp vor meinem vierzigsten
Geburtstag versucht.
Meine Meinung ist, und da stimme ich auch mit allen Gurus überein:
Es kann jeder wie Du und Ich einen Marathon laufen!
Es müssen lediglich folgende Bedingungen erfüllt sein:
- Es darf natürlich kein gesundheitliches K.O. - Kriterium vorhanden
sein.
- Sie müssen meistens mindestens 18 Jahre alt sein, um an der Veranstaltung
teilnehmen zu dürfen
- Sie dürfen auch über 80 sein. In Berlin lief der schnellste
80-Jährige die Marathondistanz unter 4:30!
- Sie müssen sich richtig vorbereiten
Zum Thema Gesundheit:
Auch ich lebe beim Marathon mit einem Handicap. Seit meiner Kindheit leide
ich an allergisch bedingten Asthma. Mit einigen Tricks habe ich auch das
in Griff bekommen!
Der wichtigste Trick dabei ist langsam laufen und sich ganz langsam
steigern.
Ich denke, dass ich meine Tipps am besten in Form von Fragen und
Antworten vermitteln kann:
Gibt es einen Trainingsplan für Marathonseinsteiger im Web?
Ja, wegen der vielen Anfragen habe ich dem
eine eigene Seite gewidmet.
Ich kenne bereits meine Bestzeit auf eine Distanz wie 10.000 m.
Mit welcher Marathonzeit kann ich rechnen?
Für solche Berechnungen finden Sie auf der Seite "Zeiten
berechnen"
einen Online-Rechner
Bin ich gesundheitlich geeignet für den Marathon?
Diese Frage müssen Sie selbst und ihr Hausarzt entscheiden.
Mein Hausarzt hätte mir den Marathon bestimmt verboten. Ich war
absolut unsportlich und im Sommer quälten mich meine Allergien, so dass
ich schon nach Luft schnappen musste, selbst wenn ich nur ganz langsam mit
dem Rad fuhr.
Heute geht es mir gesundheitlich wesentlich besser als vor zwei Jahren.
Daher meine ich, dass das im Zweifelsfall überhaupt die schwierigste
Frage ist und man evt. ein kleines Risiko eingehen sollte.
Dabei ist es wichtig das Training nur sehr, sehr langsam zu
steigern.
Hören Sie dabei auf Ihren Körper! Wenn Sie sich dabei nicht wohl
fühlen, reduzieren Sie das Training sofort oder steigen auf eine andere
Sportart um, wenn es nicht anders geht. Richtig betrieben gibt es viele
gesunde Sportarten, die gleichzeitig sehr viel Spaß machen.
Wie fange ich an?
Aller Anfang ist schwer. Das ist keine Binsenweisheit!
Wenn Sie völlig untrainiert sind, beachten Sie folgendes:
Der Durchschnitt aller untrainierten Deutschen hält das Joggen ohne
Gehpause nur ca. 2 Minuten durch!
Wenn es bei Ihnen nur eine Minute ist, ist es auch nicht schlimm.
Laufen Sie am ersten Tag einfach nur eine Minute. Machen Sie eine Gehpause
und versuche es dann noch einmal.
Am nächsten Tag steigern Sie sich auf 2 Minuten. Am dritten Tag auf 3
Minuten usw.
Da Sie sich meist etwas schneller steigern, sind Sie spätestens nach 4
Wochen fähig 30 Minuten durchgehend zu laufen.
Trainingsplan für Einsteiger
Laufen Sie langsam!
Die meisten Anfänger laufen zu schnell. Laufen Sie ganz, ganz langsam,
so dass jemand der mit Ihnen flott geht (ca. 6 km/h) mit Ihnen mithalten
kann.
Können Sie sich in dem Tempo noch problemlos unterhalten? Wenn ja ist das
Tempo ok. Wenn nein, laufen Sie langsamer oder legen auch einmal ruhig
eine Gehpause ein.
Wenn Sie jemand mit hochroten Kopf überholt, lächeln Sie ihm zu,
grüßen Sie ihn freundlich. Ob Guru oder nicht, er macht es jedenfalls
falsch.
Wie kann ich mich zum Laufen motivieren?
Regelmäßig zu laufen erfordert Disziplin oder noch besser Gewohnheit.
Zumindest am Anfang, zumal auch noch Jahren, fällt Ihnen immer wieder
eine Ausrede ein, warum Sie gerade heute nicht laufen sollten.
Dr. Strunz hat da einen guten
Tipp auf Lager:
Laufen Sie anfangs jeden Tag, bei jedem Wetter und zwar morgens. Stellen
Sie Ihre Laufschuhe neben das Bett. Wenn Sie frühmorgens aufwachen,
fallen Sie noch nicht bei Sinn in die Schuhe hinein und laufen los.
Ihre Stretchübungen sollten Sie allerdings vorher nicht vergessen...
Also bei mir hat dieser Tipp geklappt. Ich bin fast ein Jahr bei Wind
und Wetter jeden Morgen bereits um 5:30 gelaufen. Erst später als ich
längere Strecken trainieren musste, bin ich auf ein Abendtraining 3 - 4
mal in der Woche umgestiegen.
Ich habe mich jedoch nie so gut gefühlt, wie zu dieser Zeit.
Soll ich vor dem Laufen Gymnastik machen?
Ja, Sie sollten Stretchübungen machen. Am besten lassen Sie sich diese
bei einem Lauftreff oder von einem erfahrenen Läufer zeigen. Zur Not
hilft auch ein entsprechendes Buch.
Soll ich gleich losrasen? Wie schnell soll ich laufen?
Sie sollten auf keinem Fall gleich losrasen. Wenn Sie schnell laufen
wollen, sollten Sie sich erst einmal ca. 15 Minuten oder länger einlaufen
und am Schluss auch wieder auslaufen.
Am Anfang der Läuferkarriere ist im Training schnell laufen ganz
verboten, mal von einem kleinen Spurt abgesehen, wenn Ihnen danach ist.
Laufen Sie am besten mit Puls 120/130 (gilt für die meisten). Sie sollten
sich im Tempo problemlos unterhalten können. Beachten Sie auch der Puls
ist von Mensch zu Mensch verschieden. Bei Frauen ist er dabei meist etwas
höher als bei Männern.
Bei welchem Wetter kann ich laufen?
Sie können praktisch bei jedem Wetter laufen. Lediglich bei Gewitter
und Hagelschlag sollten Sie Schutz suchen bzw. abwarten bis sich das
Gewitter verzogen hat.
Hitze können Sie dadurch umgehen, dass Sie morgens oder abends möglichst
im Wald laufen. Ist es sehr heiß, laufen Sie auf alle Fälle noch
langsamer und nehmen Sie sich was zum trinken mit. Es gibt mittlerweile
gute Gürtel mit Trinkflaschen.
Kälte lässt sich mit der entsprechenden Laufkleidung bekämpfen. Lassen
Sie sich im Sportfachhandel beraten. Das gleiche gilt für Regen, Schnee
und Nässe.
Ich kann nicht laufen, weil ich zu oft auf Dienstreisen bin und der
Beruf mich zu stark fordert
Eine halbe bis eine ganze Stunde am Tag hat jeder Freizeit.
Vielbeschäftigte haben meistens morgens Zeit. Also nutzen Sie die
schönste Tageszeit zum Laufen.
Wenn Sie häufig auf Dienstreisen sind, nehmen Sie Ihre Laufschuhe mit.
Kaufen Sie sich vorher einen Stadtplan und wählen Sie ein Hotel aus, von
dem aus Sie gleich ins Grüne oder in einen Stadtpark zum Joggen kommen.
Wenn Sie häufig auf Dienstreisen sind, sind Sie begünstigt. So viel
Abwechslung und Freude mit den Laufstrecken hat sonst keiner.
Was mache ich im Winter wenn ich im Dunkeln laufen muss?
Der Winter ist eine schwere Zeit, auch für den Läufer. Meist hat man
unter der Woche nur Zeit im Dunkeln zu laufen.
Mittlerweile gibt es Stirnlampen. Diese sind gar nicht so schlecht, wie
man vielleicht anfangs meinen sollte.
Seitdem ich so eine Stirnlampe habe, kann ich nun auch nachts problemlos
durch den Wald laufen. Meine Lampe ist sogar für Bergsteiger gedacht,
aber das ist für uns Läufer auch kein Problem.
Ein guter Nebeneffekt ist, dass so man so auch gut von Autos gesehen wird.
Wegen der Autos sollte man natürlich auch Kleidung tragen, die
reflektierende Streifen o.ä. hat. Welchen Laufstil soll ich wählen
- Kommt ein Fußballenlauf in Frage?
Wie sagte schon der berühmte Läufer Zapotek: "Vogel fliegt,
Fisch schwimmt, Mensch läuft".
Dem Fisch ist das Schwimmen angeboren, dem Vogel das Fliegen und dem
Mensch das Laufen.
Also laufe locker und unverkrampft so wie es Dir die Natur gegeben hat und
versuche Dir nicht irgendwas "gekünsteltes" anzutrainieren. Man
unterscheidet zwischen Fersenlauf und Ballenlauf:
Fersenlauf
Beim Fersenlauf setzt der Fuß am Fersenaußenrand am Boden auf.
Er knickt leicht nach innen ab bis die ganze Fußsohle aufliegt . Dann
wird er abgedrückt, während der Großzehenballen abrollt.
Ballenlauf
Beim Ballenlauf landet man nach der Flugphase auf dem Großzehenballen
auf. Nach einer kurzen Aufsetzbewegung des Mittelfußes bis zur Ferse
stößt man sich dann wieder über den Großzehenballen ab. So laufen wir,
wenn wir barfuss laufen. Der Ballenlauf ist für Sprinter sehr gut
geeignet und für leichtgewichtige Weltklasse Athleten auch bei längeren
Strecken.
Wenn wir barfuss rennen, laufen wir zwar auch so, aber der Urzeitmensch
machte wohl wie die Tiere mal öfters einen Spurt, dann ließ er es wieder
langsam angehen, er ruhte, schlich sich wo an oder ging ein Stück bis er
wieder in den "Trab" oder in den Spurt fiel.
Er war wegen der damaligen Ernährungslage und ständigen Bewegung eher
untergewichtig, aber seine Sehnen und Muskeln waren aber dafür zäh und
sehr gut ausgebildet. Der Boden wo er lief war nicht asphaltiert aber
dafür extrem uneben und je nach Landschaftsform mal weich oder hart. Für
uns mehr oder wenige gewichtige Durchschnitts-Langläufer ist daher der
Ballenlauf auf langen Strecken wenig geeignet.
Er belastet Achillessehne und auch die Muskeln über Maß.
Probleme sind dann vorprogrammiert, wie man tag täglich in
Diskussionsforen zu diesem Thema von Läufern hören kann, die es mal
ausprobiert haben.
Als Kompromiss gibt es das Laufen mit dem Mittelfuß, das in Herbert
Steffnys Buch "Perfektes Lauftraining beschrieben" wird.
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Welche Ausrüstung brauche ich zum Laufen?
Laufschuhe
Das wichtigste sind absolut gute Laufschuhe. Kaufen Sie diese im
Sportfachhandel und geizen Sie nicht wegen 50 DM Preisunterschied.
Ein gutes Sportgeschäft misst Ihre Füße und wählt aufgrund dieser
Messung die für Sie passenden Schuhe aus.
Laufen Sie mit den ersten Schuhen eine Weile. Wenn Sie in Ordnung sind und
sich keine Beschwerden einstellen können Sie sich ein zweites Paar davon
kaufen. Andernfalls greifen Sie zu einer anderen Marke.
Wechseln Sie Ihre Schuhe. Sie sollten also nach den ersten Laufwochen
mindestens zwei Paar Schuhe haben, die Sie immer wieder abwechseln.
Schuhe für Langstrecken
Wenn Sie Langstrecken wie den Marathon angehen, beachten Sie, dass Ihre
Füße auf langen Strecken anschwellen. Aus diesem Grund müssen beim
Marathon Ihre Schuhe ein noch besser zwei Nummern zu gross sein.
Anderfalls gibt es blaue Zehen. Dabei müssen Sie aber noch einen Halt in
Ihren Schuhen haben!
Laufkleidung
Mittlerweile gibt es im Sporthandel super Laufshirts, Laufjacken,
Laufhosen und Strümpfe.
Lassen Sie sich im Sportfachhandel beraten.
Wichtig ist, dass der Stoff als angenehm empfunden wird und dass keine
Nähte wetzen.
Auf langen Strecken gibt es sonst Schmerzen.
Die Kleidung muss natürlich gut den Schweiß durchlassen. Reine Baumwolle
ist daher nicht geeignet.
Vergessen werden oft die richtigen Strümpfe. Zum Laufen gibt es richtige
Laufsocken. Wer Blasen an den Füßen liebt, kann auch auf sie verzichten.
Pulsmesser
Sie sollten immer beim Laufen auf Ihren Körper hören. Wenn er sagt,
es geht nicht mehr, müssen sie ihm folgen.
Allerdings berauscht er sich gerne selbst d.h. er schüttet Endomorphine
aus und sie sind dann im schönsten Runner's High.
Jeder "Drogenmissbrauch" rächt sich, irgendwann auch das Runner's High.
Also sollten Sie sich einen Pulsmesser zulegen. Die beste Marke ist immer
noch die von Polar, auch wenn sie ein paar Mark mehr kostet als die vielen
Billigmarken. Dafür stimmen aber auch die Angaben des Pulsmessers.
Mit dem Pulsmesser sehen Sie in welchem Takt ihr Herz schlägt und haben
somit eine weitere neutrale Kontrollinstanz, neben sich selbst, für Ihren
Körper beim Laufen.
Es tut sehr gut, wenn Sie im Lauf des Trainings sehen, dass Ihr Puls immer
niedriger wird, obwohl Sie im Lauf der Zeit immer schneller werden.
Sie werden auch feststellen wie hoch der Puls plötzlich sein kann, wenn
Sie eine durchzechte Nacht hinter sich haben, krank werden oder Ihr
Körper im Sommer überhitzt ist.
Pulsmesser - Preiswerte Markengeräte
Was sollte ich essen und trinken?
Zum Thema Ernährung gibt es natürlich unzählige dicke Wälzer. Was
gesund und was nicht gesund ist dürfte eigentlich schon jedem bekannt
sein.
Trotzdem möchte ich das wichtigste zusammenfassen:
Hören Sie auf Ihr Unterbewusstsein (nicht auf das Über-Ich). Oft weiß das
Unterbewusstsein was sie gerade benötigen. Ein einfaches
Beispiel: Wenn Sie Durst haben, müssen sie was (nicht alkoholisches)
trinken. Ist Ihr Körper gerade zu geil auf ein Bier. Dann trinken Sie
halt das Bierchen. Dann ist bestimmt irgendein Stoff drin, den Sie
brauchen. Sie müssen sich ja nicht gleich besaufen.
Vitamine und Mineralien - Katalysatoren, die Ihren Körper in Gang
setzen
Essen Sie viel frisches Obst und Gemüse. Es enthält die vielen
wichtigen Vitamine und Mineralstoffe, die Sie brauchen.
Meiden Sie Dosen- und Fertigfutter. Es reicht, wenn Ihr Waldi davon krank
wird. Dieses Futter enthält zu viele Schadstoffe und geizt meist mit
Vitaminen.
Mineralien und Vitamine für die Gesundheit und zur Leistungssteigerung
Kohlenhydrate der Brennstoff, das Benzin für Ihren Körper
Der Brennstoff für den Läufer sind die Kohlenhydrate. Essen Sie
speziell vor Wettkämpfen kohlenhydratreiche Kost. Am besten schon am Tag
zuvor. Dafür gibt es bei den Marathonläufen auch die Nudelparties am Tag
zuvor. Noch besser sind natürlich selbst gemachte Nudeln mit einer guten
Sauce aus frischem Gemüse und einem guten frischen bunten Salat dazu.
Eiweiß - Das Baumaterial für Ihren Körper
Essen Sie außerdem eiweißreiche Nahrung. Das sind die Bausteine Ihres
Körpers so wie die Steine, die für den Bau eines Hauses nötig sind. Lt.
Dr. Strunz wird der Körper alle 5
Jahre, vom Gehirn abgesehen, rundum erneuert. Dazu braucht der Körper den
Baustoff Eiweiß. Andernfalls guckt der Bauherr in die Röhre.
Power - Eiweiß zur Leistungssteigerung
Fett - Das Schmiermittel und der Notreservestoff für Ihren Motor
Meiden Sie tierisches Fett (gesättigte Fettsäuren). Braten Sie z.B.
Ihr Essen in Pflanzenöl statt tierischem Fett.
Essen Sie lieber Fisch als Schweinshaxe und verzichten Sie auf die Butter
auf dem Brot. So kann man z.B. ein Marmeladenbrot auch gänzlich ohne
Butter essen. Das geht wirklich!
Fett ist der trägste Brennstoff, der sich am schwersten verbrennen lässt. Die Lagerhallen dafür sind leider nicht nur der Rettungsring am
Bauch, sondern auch die Arterien, wo die Rohre für die Brennstoffzufuhr
zum Herz verstopft werden können. Die fatalen Folgen sind ja allseits
bekannt.
Bevorzugen Sie daher ungesättigte Fettsäuren, die in Fisch und
Planzenölen enthalten sind. Die können die Arterien sogar reinigen! Fett
ist also nicht gleich Fett.
Brauche ich Pulverchen?
Pulverchen sollten die Nahrung lediglich ergänzen. So enthält ein
Apfel Tausende von der Wissenschaft noch nicht erforschte Stoffe, die der
Körper vielleicht braucht und die in keinem Pulverchen enthalten sind
Vitamin C
Gute Erfahrung habe ich selbst mit Vitamin C gemacht.
Immer wenn eine Erkältung im Anflug ist, nehme ich mehrmals
am Tag eine Prise Vitamin C (Ascorbinsäure mit Saft oder Wasser
verdünnen, 100 g kosten ca. 5 DM) . Das kann dann ruhig mal für so einen
"Krisentag" 1000 - 2000 mg sein. Man bedenke dabei, die
Weltgesundheitsorganisation empfiehlt gerade mal 70 mg pro Tag. Aber damit
wehren Sie auch nur Skorbut ab.
Dadurch konnte ich in 95 % der Fälle die Erkältung abwehren. Hat man die
Erkältung allerdings erst einmal, dann läßt sich die Erkältung mit
diesem "Wundermittel" auch nicht mehr auf Kommando beseitigen.
Der Doppelnobelpreisträger Linus Pauling empfahl sogar 2-3 g pro Tag
einzunehmen. Wichtig ist dann aber diese Dosis auf mehrmals täglich zu
verteilen. Andernfalls scheidet es der Körper einfach wieder aus.
Jedenfalls sollte jeder seine Erfahrung selbst dazu machen. Übrigens
haben rote Paprika neben wichtigen anderen Vitaminen sehr viel Vitamin C.
Magnesium
Große Bevölkerungsteile Deutschlands leiden außerdem an
Magnesium-Mangel. Einheimisches Obst und Gemüse haben dieses Mineral
wegen dem Kunstdünger nicht mehr. Abhilfe leisten Bananen und z.B. ein
Magnesiumpulver wie Diasporal.
Weiteres lesen Sie in der entsprechenden Fachliteratur nach oder
;-) fragen Sie Ihren Apotheker oder Hausarzt
Mineralien und Vitamine für die Gesundheit und zur Leistungssteigerung |
Wie viel Training brauche ich, um dann mit dem Marathontraining zu
starten?
Muskeln lassen sich sehr schnell trainieren. Die Muskeln eines völlig
untrainierten Läufers lassen sich selbst in einer so kurzen Zeit wie 3 Monate
marathon-fit machen.
Leider spielen dabei die Gelenke und Sehnen nicht mit. Da kann der
Anpassungsprozess bis zu 3 Jahre dauern.
Das bedeutet , dass ein Läufer, der vorher jahrelang nicht oder noch nie
lief, zwar nach 3 Monaten einen Marathon erfolgreich mitlaufen kann, er
aber an Gelenken und Sehnen ziemlich garantiert Probleme kriegen
wird. Und das tut leider weh...
Steigern Sie also Ihr Training erst einmal 1 - 2 Jahre ganz, ganz langsam.
Treten Beschwerden auf, reduzieren Sie sofort Ihr Training.
Erste Wettkämpfe
Nach einigen Monaten können Sie zur Förderung der Motivation gerne
bereits mal Wettkämpfe über 5 km, 10 km und vielleicht auch mal einen
Halbmarathon gehen. Lassen Sie sich aber für den Marathon die nötige
Zeit. Er läuft Ihnen nicht davon und es macht viel mehr Spass die
Ziellinie Freude strahlend als vor lauter Schmerz verkrampft zu
überschreiten.
Wie viel muss ich trainieren um einen Marathon schaffen zu können?
Eine Faustregel besagt, wenn Sie pro Woche im Training die
Marathondistanz laufen (also gut 42 km) dann halten Sie auch einen
Marathon durch.
Es gibt fürs Marathontraining viel Literatur mit den verschiedensten
Trainingsplänen. Sie sollten auch ein paar dieser Bücher kaufen, aber
dabei Ihren Kopf nicht ausschalten und alles sklavisch befolgen. Denn da
bekommen Sie spätestens Probleme, wenn Sie mindestens zwei Bücher haben.
Es schreibt halt jeder in Nuancen was anderes...
Ein ungefährer Trainingsplan über 1/2 bis 3/4 Jahr könnte dabei so
aussehen, wenn Sie mit so um die 4 Stunden durchkommen wollen:
Training 3-4 mal in der Woche:
2-3 mal 10-15 km, davon 1-2 mal in etwas schnelleren Tempo
1 mal über 20 km immer im langsamen Tempo
Dabei "Belastungswochen" mit "Erholungswochen"
abwechseln. Zum Ende hin Kilometerzahl steigern und lange Läufe bis auf
ca. 30 km ausdehnen.
2-3 Woche vor Marathon Pensum verringern. Die letzte zwei Tage vor
Marathon gar nicht laufen.
Ein Intervalltraining ist nur bei Zielen unter 4 Stunden zu empfehlen.
Wichtiger sind die langen Läufe im langsamen Tempo, wo Ausdauer trainiert
wird.
Machen Sie während dieser Zeit ein paar Trainingswettkämpfe bis zur
Halbmarathondistanz.
Dabei können Sie gut Ihren Leistungsstand überprüfen und
Wettkampferfahrung sammeln.
Lassen Sie sich bei diesen "Dorfwettkämpfen" nicht frustrieren,
da das läuferische Durchschnittsniveau höher ist als bei den großen
Stadtmarathonläufen, weil bei diesen Wettkämpfen hauptsächlich nur
"richtige" Leichtathleten vertreten sind! Bei einem 10
Kilometerlauf ist natürlich auch das Grundtempo höher als beim viel
längeren Marathon.
Und denken Sie dran auch Pause ist Training...
Soll ich im Wettkampf gleich losrasen?
Nein auf keinem Fall. Gehen Sie das Tempo langsam an und steigern Sie
sich im Verlauf der Strecke. Speziell die ersten 5 Kilometer sollten Sie
dabei langsam angehen.
Es macht viel mehr Spaß hinten zu beginnen und dann im Verlauf viele zu
überholen als am Schluss selbst dauernd überholt zu werden und am
Zahnfleisch zu kriechen..
Erwin Bittel ein Marathonexperte (läuft um die 2:40) sagt dazu: "Ich
bin einmal einen Marathon zu schnell angegangen. Dabei gewann ich anfangs
1 Minute, musste am Schluss aber wieder 8 Minuten hergeben".
Als Ronaldo da Costa in Berlin 1998 einen neuen Weltrekord lief, ging er
die ersten 21,1 km relativ langsam an und steigerte sich im zweiten Teil
so souverän, dass er eine neue Traumzeit lief.
Tegla Louroupe ging dagegen 1999 in Berlin die ersten Kilometer viel zu
schnell an. Bei Kilometer 20/25 hatte Sie einen ziemlich schlimmen
Einbruch. Nur weil Sie dann das Tempo radikal reduzierte und dank ihrer
läuferischen Erfahrung einen grandiosen Schlußspurt einlegte, konnte Sie
ganz knapp Ihren eigenen Weltrekord unterbieten. Wäre Sie jedoch den
Marathon langsamer angegangen, hätte sie vielleicht als erste Frau unter
2:20 laufen können.
Das gilt nicht nur für den Profi, sondern um so mehr für den Anfänger.
Ein Anfänger läßt sich gern von der Anfangseuphorie anstecken. Er hat
aber nicht die Erfahrung und die Kraft sich dann von einem Einbruch wieder
zu erholen.
Dieses negative Erlebnis hatte auch ich beim Regensburg
Marathon 2000, der unter besonders extremen Hitze-Bedingungen
stattfand. Lief ich die ersten 21,1 km noch schneller als in Berlin, so
war ich beim Überschreiten der Ziellinie ganze 25 Minuten langsamer als
in Berlin und noch glücklich überhaupt durchgehalten zu haben.
Was tue ich dagegen meine Brustwarzen aufzuwetzen?
Auf langen Strecken wetzt man sich häufig die Brustwarzen auf. Am
besten klebt man ein Pflaster drüber.
Ich wetze mich am Lauf auf. Was kann ich dagegen tun?
Cremen Sie sich an den gefährdeten Stellen mit Vaseline ein. Das kann
auch an den Füßen gegen Blasen helfen.
Ich hole mir auf Langstrecken blaue Zehen. Was kann ich dagegen tun?
Bei Langläufen schwellen die Füße an. Dagegen helfen größere
Schuhe.
Soll ich beim Marathon unterwegs trinken?
Ja, auf alle Fälle. Nutzen Sie jede und auch die erste Trinkstelle.
Trainieren Sie schon im Training das Trinken im Laufen, wenn Sie weniger
Zeit dabei verlieren wollen.
Erfahrungsgemäß gibt es bei den großen Wettkämpfen an der ersten
Trinkstelle ein Gedrängel. Normalerweise wird an mehreren Tischen
ausgeschenkt. Steuern Sie daher nicht den ersten Tisch an.
Sie können auch einen Trinkgürtel mitnehmen. Dann können Sie auch
zwischen den Trinkstellen immer einen kleinen Schluck nehmen, wenn Sie
Durst verspüren. So kann man dann auch die erste Trinkstelle umgehen, da
man dort wegen dem Gedränge meist einiges an Zeit verliert.
P.S. Ein gutes Getränk nach und vor dem Laufen:
1 Teil Apfelsaft und 2 Teile Wasser oder
Marathomys Ayran: 1 Teil Buttermilch und 2 Teile Wasser plus eine kleine Prise Salz (Achtung
nicht Jedermanns Geschmack)
Soll ich beim Marathon unterwegs essen?
Meiner Meinung nach Ja!
Verwenden Sie am besten hochkonzentrierte flüssige Kohlenhydrate so wie
sie im Power-Gel oder Squeezy vorhanden sind. Diese gehen schnell ins Blut
über. Nehmen Sie das alle 5 Kilometer jeweils vor den Trinkstellen zu
sich. Trinken Sie danach 1-2 Becher Wasser. Dies hilft garantiert gegen
den Mann mit dem Hammer, der sich so gerne ab 30 Kilometer zum
Marathonläufer gesellt.
Die Bananen, die meist ab Kilometer 25 gereicht werden, kommen meist
leider zu spät, da die nötige Energie von den Bananen meist erst nach
ca. 30 Minuten ins Blut übergeht.
Meiden Sie auf alle Fälle Zucker (z.B. Traubenzucker) weil dann
zuerst der Zuckerspiegel ansteigt. Nach diesem kurzen Höhenflug sackt er
ins Bodenlose ab. Die Folgen sind fatal. Sie müssten dann dauernd Zucker
nachführen und das geht normalerweise nicht.
Powergel und Energieriegel zur Leistungssteigerung
Welcher Marathon ist für einen Beginner besonders zu empfehlen?
Der wohl schönste Marathon Deutschlands ist der Berlin Marathon.
Er hat folgende Vorteile:
- Eine einzige Runde
- Flache Strecke
- Einzigartige, unbeschreibliche Stimmung
- Über 30.000 Mitläufer
- Eine Million Zuschauer, die einen frenetisch anfeuern
|
- Jeden Kilometer eine Musikband
- Tolle Sehenswürdigkeiten auf der Strecke mit Lauf durchs
Brandenburger Tor
- Es ist alles top-durchorganisiert
- Im zweiten Teil alle 2,5 km Getränke
|
Fazit: Gerade der Anfänger wird so abgelenkt, dass er gar keine Zeit
hat sich über evt. Schmerzen Gedanken zu machen
|
Wie verhalte ich mich nach dem Zieleinlauf eines Marathons?
Laufen Sie sich etwas aus.
Legen Sie sich nicht gleich nach dem Lauf hin. Da könnte dann Ihr
Kreislauf zusammenklappen.
Machen Sie nicht gleich wilde Stretchübungen. Sehnen und Muskeln haben
eine wahnsinnige Belastung hinter sich.
Verzichten Sie am besten ganz aufs Stretchen. Lassen Sie sich massieren.
Das wird meistens angeboten. Oder massieren Sie sich selbst etwas.
Nach einiger Zeit sollten Sie Ihre Füße einmal hochlegen. Das entsäuert
etwas die Muskeln.
Trinken Sie viel, aber in kleinen Schlucken.
Seien Sie vorsichtig mit Elektrolytgetränken. Vielen wird es davon
schlecht. Besser ist ein mit zweifacher Menge verdünnter Apfelsaft.
Warten Sie mit fester Nahrung.
Alkohol sollte natürlich gemieden werden, es sei denn Sie wollen von
einem Bier einen tollen Rausch bekommen und Sie einen sehr stabilen
Kreislauf haben. Es soll da einen Ultraman geben, der immer seine Bierchen
nach einem Ultra-Triathlon mit Doppelmarathon braucht.
Tauschen Sie sich mit den Mitläufern aus. Man lernt viel dabei und es
macht Spaß.
Und seien Sie immer stolz und glücklich einen Marathon geschafft zu haben
und ärgern Sie sich nicht über eine wie Sie meinen schlechte Zeit.
Darf ich beim Marathon "gehen"?
Ein Irrtum von Anfängern ist, dass man beim Marathon nicht gehen darf.
Natürlich dürfen Sie auch mal gehen. Am besten bieten sich da für den
Vierstundenläufer die Versorgungsstellen an. Nehmen Sie dort in aller
Ruhe Ihr Wasser und Ihre Banane in Empfang. Machen locker gehend einen
kleinen Imbiss und laufen Sie danach fröhlich weiter. Sie holen dabei die
Hektiker in Ihrer Leistungsgruppe schnell wieder ein, da sich Ihr Puls
beruhigt hat und Sie wieder neue Kraft getankt haben.
Was mach ich bei Bergen?
Steile Berge oder Hügel wie z.B. beim Swiss Alpine oder auch bei
einen Dorflauf können Sie ruhig gehend, fröhlich pfeifend überwinden.
Im flotten Schritt werden Sie dabei sogar den einen oder anderen
verkrampft dreinblickenden Läufer überholen. Spätestens auf der Ebene
holen Sie die anderen wieder ein, da sich Ihr Puls beruhigt hat, während
den wilden Bergläufern die Zunge heraushängt.
Für Erwin dem Marathontrainer, der den Marathon mit über 40 Jahren in
2:40 läuft, ist das Gehen sogar ein wichtiger Bestandteil des Trainings.
Also machen Sie auch mal ne Bergwanderung, wenn Sie Gelegenheit dazu haben.
Was sage ich mir aufmunterndes bei km 30/35 zu falls der übliche
Spruch kommt "Warum tu ich mir das an?"
Gut z.B.:
Der Kämpfer "Jetzt wird gekämpft!"
Der Optimist: "Die paar Kilometer schaff ich auch noch!"
Der Schadenfreudige: "Hi hi der da kriecht vielleicht am
Zahnfleisch"
Der Schizpophrene:" Ich bin eine Gazelle oder ich bin Tegla
inkognito"
Der Buddhist:"Iamon, iamon..." endlos, schaltet Hirn ab
usw.
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Tipps für Marathon-Läuferin gesucht (4.1.01)
Hallo, seit fünf Jahren bin ich nun schon begeisterte Läuferin und blicke
in jedem Jahr ziemlich "neidisch" auf all die Marathonläufer... an
kleinere Volksläufen habe ich auch schon teilgenommen und dabei vordere Plätze
(1/2.Plätze) belegt. Nun möchte ich in diesem Jahr unbedingt einen Marathon
laufen.
Gibt es besondere Tips, Tricks bzw Trainingsprogramm an das man sich halten
sollte ??? Ich habe auch schon etliche Bücher studiert und finde diese alle
viel zu theoretisch.
Ich würd´mich über eine Antwort sehr freuen. Viele sportliche Grüße, Katrin
E-Mail: katrin_lelek@hp.com
Eisengehalt der roten Blutkörperchen (8.11.00)
Hier ein Tip von mir. Alle die lange Strecken im Training laufen sollen sich
regelmäßig (alle 3 Monate) ihr Blut auf Eisengehalt untersuchen lassen.
Habe die Erfahrung selbstgemacht. Läufer die lange Strecken laufen, zerstören
im Fußbereich rote Blutkörperchen. Also optimale Eisenzufuhr muß sein, sonst
ist kein vernünftiger Sauerstofftransport gewährleistet.
Gruß Herbert Papenberg
E-Mail: herbert.papenberg@astrium-space.com
Links zum Thema Marathon und Joggen
Literatur zum Thema Marathon / Joggen / Gesunde
Ernährung
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