Wie war es für dich, das Team MILRAM Ferienkind zu sein? Wie fühlte es
sich an, das zehnte Kadermitglied eines Profiteams zu sein?
Es war schon toll, zum Team dazuzugehören. Die Bekleidung in Cyan-Blau, der
Ausweis mit dem ich fast überall freien Zutritt hatte. Radprofis wie Christian Knees,
Fabian Wegmann, Johannes Fröhlinger, das gesamte Team oder auch Fahrer und
Leute aus den anderen Teams begrüßten mich total freundlich. Auf der
Rennstrecke Rad fahren, statt nur am Rand zu stehen, war ein einmaliges Erlebnis.
Was war für dich der spannendste Moment während der Tour de France?
Schwer zu sagen, weil ich so viel erlebt habe. Ein Highlight war, als wir im
Teamfahrzeug beim Einzelzeitfahren dabei sein durften. Da konnte ich eine ganze
Stunde lang sehen, wie Fabian Wegmann Tempo gemacht hat. Dabei ging es ihm
an dem Tag gar nicht so gut. Ein weiterer spannender Moment war das Finale und
die Schlussrunde im Begleitfahrzeug auf den Champs Elysées. So dicht am
Renngeschehen dabei zu sein war ein irres Erlebnis.
Was hat dich am meisten überrascht – was hättest du dir ganz anders
vorgestellt?
Überrascht hat mich der lange Arbeitstag im Team: Früh raus aus dem Bett und
sehr spät wieder ins Hotel. Verpflegung vorbereiten, Räder der Profis aufs Rennen
einstellen und überprüfen und viele viele andere Dinge müssen erledigt werden.
Alle haben total viel gearbeitet. Ich freue mich darüber, dass die Stimmung im
Team trotz der Anstrengungen immer sehr freundschaftlich war. Eine echt lockere
Truppe. Nicht gedacht hätte ich, dass die Fahrer noch so viel unterwegs sein
müssen: Abends zum Hotel, morgens an den Start und so weiter. Überall ist der
Verkehr dicht und der Team-Bus kommt kaum durch.
Wird sich dein eigenes Radsporttraining durch deinen Einblick in die
Profiwelt verändern? Was hast du von den Team MILRAM Fahrern lernen
können?
Ich werde in Zukunft noch viel mehr Rennrad fahren. Bei uns in der Schule gibt es
eine Radsport AG, an der ich gerne teilnehmen möchte. Vielleicht finde ich ja auch
noch ein paar gleichaltrige Trainingspartner. Gelernt habe ich, dass für den
Radleistungssport neben dem Material, richtige Ernährung und Vorbereitung sehr
wichtig sind.
Wie hast du die Atmosphäre am Streckenrand wahrgenommen?
Überall standen sehr viele Menschen am Straßenrand. Vor allem in Verbier und am
Mont Ventoux, auf der vorletzten Etappe, waren unglaublich viele Fans aus allen
Ländern unterwegs. Die Atmosphäre war gigantisch. Ganz viele haben mir
zugewunken und MILRAM gerufen.
Hast du während deiner Zeit als Ferienkind dein neues Rennrad
ausgetestet?
Ja, klar! Zusammen mit meinem Betreuer bin ich den Schlussanstieg von Martigny
nach Verbier hochgefahren. Die acht Kilometer waren lang und sehr steil. Wie ich
mir das zu Hause schon vorgenommen hatte, haben wir dann noch am Tag vor
dem Zeitfahren fast die ganze Runde von 40 Kilometer der Zeitfahrstrecke
abgefahren. Das war cool. Mein neues Rad von FOCUS ist echt toll und fährt
super. Außerdem sieht es aus wie das Team MILRAM Rad!
Was hast du im Tour de France Village erlebt?
Im Village treffen sich ganz viele Leute aus dem Radsport. Sponsoren und
ehemalige berühmte Rennradsportler sieht man dort. Außerdem gibt es überall
leckere Kleinigkeiten zu essen. Es hat Spaß gemacht, sich alles anzugucken und
zu probieren.
Was hat das Team MILRAM am Ruhetag gemacht?
Am Ruhetag sind die Fahrer nach einer Pressekonferenz trotzdem Radfahren
gegangen. Viele der Betreuer waren auch auf dem Rad unterwegs, die sonst gar
nicht dazu kommen. Natürlich war auch viel ausruhen angesagt. Die Stimmung war
ganz entspannt.
Wie gut hat sich das Team MILRAM in deinen Augen während der Tour de
France geschlagen?
Das Team MILRAM ist eine gute Tour gefahren. Ich fand es schade, dass keiner
einen Etappensieg geschafft hat, aber fast jeden Tag waren die MILRAM Jungs
vorne mit dabei. Das muss man auch erst mal schaffen! Und spannend war es
immer, vor allem als Fabian Wegmann mit zwei anderen Fahrern auf der letzten
Etappe in Paris ausgerissen ist. Da habe ich voll mitgefiebert. Genauso ging es mir,
als Johannes Fröhlinger in den Pyrenäen als Dritter ins Ziel kam. Schließlich war
das seine erste Tour de France!
Wie war der Medientrubel für dich?
Hochinteressant. Das Interview bei EUROSPORT oder das Getümmel in den Startund
Zielorten war sehr spannend. Zu Hause hatte ich ja auch schon Kontakt mit
einigen Redakteuren. Es war schon manchmal auch ein bisschen anstrengend, vor
der Kamera zu stehen. Ich kann mir jetzt viel besser vorstellen, wie es den richtigen
Reportern nach einem echten Arbeitstag geht. Für mich war es eine tolle Erfahrung
und ich nehme so viele schöne Erinnerungen mit nach Hause.
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